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27.03.2010 - Brennende Autos behindern Verkehr

Feuerwehrübungen im Regen sind immer etwas Besonderes. Am Samstag hatte das Wetter lange gehalten, aber knapp zwei Stunden vor der gemeinsamen Übung der vier Jugendfeuerwehren aus Niddatal und der aus Nieder-Wöllstadt fing es doch noch an zu regnen. Die »Opfer« werden mit Steckleitern aus dem »brennenden« Gebäude gerettet. Die Übung fand auf dem Anwesen der Familie Schultheis in Bönstadt an der Ecke Assenheimer Straße/Schießrain statt. Die zentrale Lage zog zahlreiche Zuschauer an - auch weil der Verkehr auf der nahen Durchgangsstraße ein wenig behindert wurde.


Am frühen Nachmittag zogen dichte Rauchschwaden durch die Straßen. Die angenommene Lage, die sich die Stadtjugendwarte Anette Herbert und Oliver Mandel für ihre Jungs und Mädchen ausgedacht hatten, war, dass beim Schweißen auf dem Hof drei Autos in Brand geraten waren. Mandel hatte für die Übung sein eigenes Fahrzeug bereitgestellt, das nun voraussichtlich noch einige Wochen nach Rauch riechen wird. Im Haus befanden sich mehrere Personen, die wegen des Qualms nicht fliehen konnten, zum Fenster drängten und um Hilfe schrien. Auch im Garten hielten sich »Opfer« auf. Stadtbrandinspektor Bernd Reiter erläuterte alle Vorgänge, während die Eingeschlossenen auf ihre desolate Lage aufmerksam machten.

Doch war die Rettung nah: Die Jugendfeuerwehr Bönstadt war zuerst zur Stelle und baute einen Angriff durchs Hoftor auf. Mit Steckleitern wurden zeitgleich die Eingeschlossenen durchs Fenster befreit. Die Nachwuchsbrandschützer aus Kaichen und Wöllstadt stießen von hinten in den Garten vor, während die Ilbenstädter und Assenheimer die Wasserversorgung sicherstellten. Die »Verletzten« wurden im dichten Rauch zum Rettungswagen des Arbeiter-Samariter-Bunds Karben getragen, dessen Helfer die »Opfer« fachgerecht versorgte.


Zum Schluss wurden mehrere Gasflaschen, die auf dem Hof zwischen den demolierten Autos herumstanden, beiseitegeräumt und vorsorglich abgespritzt. Dutzende Zuschauer - darunter Bürgermeister Dr. Bernhard Hertel - begutachteten mittlerweile das Treiben und sahen, dass alles tadellos verlief und jedes »Opfer« gerettet wurde.

Doch damit war die Arbeit nicht getan: Denn nun musste, wie Stadtbrandinspektor Reiter erklärte, das Gerät zusammengeräumt, gereinigt und sortiert werden. Bei der Abschlussbesprechung im Gerätehaus dankte Mandel allen Beteiligten, rekapitulierte den verwickelten Ablauf der Gemeinschaftsübung und lobte das sachgemäße Vorgehen der jungen Wehrleute. Die meisten Zuschauer hatten nicht bemerkt, dass die Akteure ursprünglich einen anderen Hydranten hatten benutzen wollen. Doch stand ein Fahrzeug im Weg. Am Ende konnten alle Teilnehmer die verdienten Würste verzehren.

 

Text: Wetterauer Zeitung
Bilder: Florian Erlenmaier

Freitag, 26. April 2024