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09.08. - 10.08.2008 - 24 Std. Berufsfeuerwehr in Niddatal-Bönstadt

Am Samstagmorgen trafen sich Florian Erlenmaier, Björn Möller und Patric Stoll um 09:30 Uhr im Gerätehaus von Kaichen. Dann fuhren wir mit unserem Jugendwart, Christoph Beier, nach Niddatal-Bönstadt zum Feuerwehrgerätehaus.

Um 10:00 Uhr trafen dann alle Stadtteile aus Niddatal ein. Sogar die Feuerwehr Nieder-Wöllstadt nahm dieses Jahr an der Veranstaltung der 24 Stunden Berufsfeuerwehr wieder teil.

Nach einer herzlichen Begrüßung von Anette Herbert und Oliver Mandel sind die 2 Löschzüge eingeteilt worden.

Es gab:
- den Zug „Birgit Funk“
- den Zug „Patrick Dauth“

Dann wurden die Gruppe und die Staffel der jeweiligen Züge eingeteilt. Im Zug „Dauth“ war Florian Erlenmaier von der Feuerwehr Kaichen Gruppenführer und von der Wehr aus Nieder-Wöllstadt war Lars Gondolf der Staffelführer.

Nach einiger Zeit kam dann die erste Alarmierung für den Zug „Dauth“. Gruppenführer Florian Erlenmaier meldete bei der Leitstelle, dass der Löschzug einsatzbereit sei forderte nun sofort weitere Informationen zum Einsatz an. Es ging in Richtung Stammheimer-Kreuz, wo wir von einer Person zum Unfallort eingewiesen worden sind. Gruppenführer und Staffelführer verschafften sich nun einen kurzen Lageüberblick am Unfallort. Nach einigem Suchen fanden wir nun die verletzte Person. Sie war bewusstlos, Vitalfunktionen waren vorhanden und unter einem umgestürzten Baum eingeklemmt. Der Gruppenführer ließ nun den Angriffs– und Wassertrupp mit dem Erste-Hilfe-Kasten und Trage zu dem Verletzten vorrücken. Dabei blieb immer einer bei dem verunglückten, bewusstlosen Waldarbeiter und stand ihm bei. Daraufhin wurde noch ein NEF und ein RTW über Funk angefordert, um den Verunfallten schnellstmöglich ins nächstgelegene Krankenhaus zu fahren. Der Gruppen– und Staffelführer ließ jetzt die Mannschaft die Fahrzeuge besetzen und dann ging es auf den Rückweg zum Feuerwehrstützpunkt Bönstadt.

Als wir dort ankamen, erkannten wir, dass der Zug „Funk“ zu einem anderen Einsatz ausgerückt sind.

Nachdem die Kameraden vom Zug „ Funk“ vom Einsatz zurückkamen, mussten wir einen Leistungsmarsch absolvieren. Beginn und Ende war das Gerätehaus. Jeweils vier Leute trugen die Steckleiter und die Trage auf der eine Person lag. Falls ein Kamerad die Last nicht mehr schaffte, wurde dieser im Marschieren von einem anderen abgelöst, sodass es zu keinen Stopps kam. Nach einiger Zeit wurde alles abgelegt und wir mussten Liegestützen und Kniebeugen auf dem etwas nassen Feldweg absolvieren. Dies wiederholte sich einige Male hintereinander. Am Ende des Marsches waren die meisten Mitläufer am End ihrer Kräfte. Daher war eine Stärkung angebracht. Zum Mittagessen gab es Brötchen mit Würstchen.

Jetzt kam der Wehrführer Kurt Schmidberger von der Freiwilligen Feuerwehr Kaichen. Er erklärte uns einiges über die Aufgabe eines Atemschutzgeräteträgers. Er brachte auch die Schutzkleidung und das Atemschutzgerät eines jeden Trägers stark zum Ausdruck. Dieser Vortrag dauerte ca. 30 Minuten und daraufhin sammelten wir uns alle in der Fahrzeughalle, besetzen die Einsatzfahrzeuge und fuhren zur FFW Bad Nauheim, um dort die Atemschutzgeräteträgerteststrecke zu durchlaufen. Wir wurden von dem Wehrführer der FFW Bad Nauheim herzlichst begrüßt. Es bildeten sich zwei Gruppen, die nun im Dunklen und bei ca. 105 °C die Teststrecke durchlaufen konnten.

Wir besichtigten auch die Fitnessraum und die große Fahrzeughalle. Als Überraschung durfte jeder einmal mit der neuen Drehleiter auf ca. 30 Meter in luftige Höhe hinauffahren und sich alles anschauen. Die Drehleiter der Wehr ist im ausgefahrenen Zustand ungefähr 2 Meter höher als der Schlauchturm, der zum Abseilen genutzt wird oder zum Trocknen der verschiedenen Schläuche. Auf den Heimweg, Löschzug „Dauth“ fuhr gerade durch Ober-Wöllstadt, sprang am Ortsausgang in Richtung Nieder-Wöllstadt ein Mann auf die Straße. Er rannte auf uns zu und schrie, dass auf einem kleinen Parkplatz ein alter VW-Golf in Flammen stände. Der Gruppenführer Florian Erlenmaier befahl dem Maschinisten Carsten Ebert mit Sondersignal die etwa 800 m entfernte Unfallstelle anzufahren. Dort angekommen, erkundeten der Gruppenführer des LF10/6 und der Staffelführer des Busses die Lage. Der Gruppenführer ließ die Mannschaft absitzen und gab dem Angriffstrupp den Befehl, sich mit PSA auszurüsten. Dazu gehörte auch das Atemschutzgerät. Der Trupp sollte nun mit dem Schnellangriff zu dem brennenden Fahrzeug vorrücken, um so den Kollegen aus Nieder-Wöllstadt, die kurz vorher an den Unfallort angekommen waren, zur Löschunterstützung zu kommen. Der Melder bekam den Befehl, nach einem sich in der Nähe befindlichen Hydranten zu suchen. Der Schlauchtrupp sicherte zusammen mit dem Wassertrupp die Unfallstelle mit Hilfe von Pylonen und Blinkleuchten weiter ab. Nach einiger Zeit war der Fahrzeugbrand gelöscht und es wurde der Befehl „Zum Abmarsch fertig!“ gegeben.

Im Gerätehaus Bönstadt erwartete uns bereits Kreisausbilder Jürgen Rühle, ein aktives Mitglied der Feuerwehr Kaichen. Er hielt uns im Schulungsraum einen kurzen Vortrag über die FwDV10 („Leitern“). Mitten in seinem Vortrag kam es zu einer Alarmierung des Zuges „Funk“, welcher am Bönstädter Fischteich das Wasser umpumpen sollte, da der Sauerstoffgehalt des Gewässers kritisch war. Später kam dann der Löschzug „Dauth“, um den Zug „Funk“ abzulösen. Nach insgesamt 2 Stunden intensiver Sauerstoffzufuhr konnten auch wir uns endlich wieder ins Gerätehaus gegeben. Endlich gab es auch die erste wirklich warme Mahlzeit. Jeder stürmte sofort an den Kochtopf mit Chili con Carne. Dann kam es für einige Zeit zu keiner Alarmierung, so dass wir etwas relaxen konnten.

In der Brückenstraße in Assenheim ereignete sich zwischenzeitlich ein Gartenhüttenbrand. Wieder musste der Zug „Dauth“ hineilen. In der Gartenhütte befand sich eine verletzte Person, welche vom Angriffstrupp unter Atemschutz gerettet und später ärztlich versorgt werden konnte. Die Straße wurde für einige Zeit gesperrt. Dann bauten wir alles wieder zusammen, besetzten die Einsatzfahrzeuge und fuhren zurück nach Bönstadt. Nun konnten wir uns kurz ausruhen und schon kam der nächste Einsatz.

Dieser war am Fischteich in Kaichen. Ein Angler war beim Angeln ins Wasser gefallen und musste mit nun von beiden Löschzügen aus dem kalten Nass gerettet und ärztlich versorgt werden.

Aber nach diesem langen und anstrengenden Tag haben wir uns endlich einige freie und ruhige Nachtstunden gönnen können. Viele schliefen sofort ein, aber Mitglieder der FFW Kaichen konnten erst gegen 2.30 Uhr ihre Nachtruhe finden. Sie schliefen kurze 3 Stunden, da um 5.30 Uhr in Nieder-Wöllstadt bei der Maschinenhalle der Fa. Best ein Gefahrgutunfall stattgefunden hatte. Der Zug „Dauth“ rückte wieder aus, um weitere Umweltschäden zu verhindern. Damit die Einsatzkräfte beim Schließen des Ventils keinen Schaden erlitten, rüsteten sie sich mit ihrer PSA und Atemschutz aus.

Der letzte Einsatz in den 24 Stunden fand in der Assenheimer Grundschule statt. Hier war ein Vollbrand mit einer vermissten Person, welche aber später befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden konnte. Bei diesem Brand waren alle Einsatzkräfte beider Löschzüge im Einsatz und löschten die Schulgebäude aus 5 Rohren.

Nach Beendigung der Abschlussübung bekamen alle Beteiligten von Dr. Bernhard Hertel, dem Niddataler Bürgermeister, eine Urkunde überreicht. Er bedankte sich für das gute Miteinander Auskommen und der guten Zusammenarbeit zwischen den Jugendlichen. Er wünschte sich, dass es in der späteren Zukunft in der Einsatzabteilung auch so reibungslos funktionieren werde. Dann verließen wir die Feuerwache Niddatal-Bönstadt und machten uns auf den Heimweg.

 

Text: Florian Erlenmaier
Bilder:  FF Ilbenstadt, FF Bönstadt, FF Assenheim, FF Nieder Wöllstadt

Samstag, 27. April 2024