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17.12.2005 - Einweihung des neuen LF 10/6

Ein »Meilenstein der Feuerwehrgeschichte« Kaicher Feuerwehr erhielt offiziell ihr neues LF 10/6 ­ Mit Schere und Spreizgerät für Rettungseinsätze bestens geeignet Niddatal-Kaichen (mor). Um ein Prachtstück reicher ist seit Samstag offiziell die Feuerwehr. Der Übergabe des Fahrzeugschlüssels an den Kaicher Wehrführer Kurt Schmidberger im Gerätehaus wohnten neben Bürgermeister Dr. Bernhard Hertel und Stadtbrandinspektor Bernd Reiter auch Vertreter von Kreis und Land bei. Nacheinander wanderte der Schlüssel durch die Hände von Armin Klab, Leiter des Referats für Katastrophenschutz des hessischen Innenministeriums, Walter Schwab, Kreis-Sachbereichsleiter für Katastrophenschutz, und Michael Kinnel, stellvertretender Kreisbrandinspektor. Die von Land und Kommune gemeinsam finanzierte Löschkarosse hat einen Gesamtwert von 180 000 Euro und soll dem Stadtbrandinspektor zufolge 25 Jahre lang in Betrieb bleiben.»In Zeiten knapper Stadtkassen ist der Kauf eines neuen Löschfahrzeugs keine Selbstverständlichkeit«, betonte Bürgermeister Hertel und dankte dem Parlament für das Gewähren der Gelder. 80 000 Euro hatte die Stadt für Fahrgestell und Ausrüstung, 100 000 Euro hatte das Land bereitgestellt. Während der gemeinsamen Übung in Erbstadt habe sich im November bereits gezeigt, dass das Fahrzeug hervorragend zur Bergung von Unfallopfern tauge. Hertel forderte in diesem Zusammenhang mehr Anerkennung in der Bevölkerung für die Arbeit der Wehren. Nachdem der Referatsleiter für Katastrophenschutz, Knab, über die Rolle gut ausgestatteter Feuerwehren und die vom Land entwickelten Förderpläne berichtet hatte, wechselte der Schlüssel zu Walter Schwab. Der Kreissachbereichsleiter für Katastrophenschutz würdigte die Kooperation von Katastrophenschutz und Feuerwehr und unterstrich, dass die Schranken zwischen beiden Organisationen dank gebietsübergreifender Ausbildung geöffnet seien. Nach Grußworten des stellvertretenden Kreisbrandinspektors Kinnel, der erklärte, dass erst nach 25 Jahren mit neuen Zuschüssen vom Land für ein Nachfolgefahrzeug zu rechnen sei, erläuterte Stadtbrandinspektor Reiter sein Konzept: Die Kaicher Feuerwehr befasse sich schwerpunktmäßig mit technischer Hilfeleistung ­ das rechtfertige, dass neben einem neuen Fahrzeug auch modernstes Gerät angeschafft worden sei. Es handele sich um eine Investition in die eigene Sicherheit, die häufig vergessen werde, bis ein Schaden entstehe. Über die technische Ausstattung gab Wehrführer Schmidberger Auskunft: Das LF 10/6 mit Mercedes-Fahrgestell wiegt 10,5 Tonnen, verfügt über Allradantrieb und hat 177 Pferdestärken unter der Haube. Der Löschtank fasst 1000 Liter Wasser. Beladen ist das Fahrzeug mit einem hydraulischen Rettungssatz mit zwei 30-Meter-Schläuchen und einem 50-Meter-Schlauch für den Schnellangriff. Auch eine Rettungsschere mit 69 Tonnen Schneidkraft und ein Spreizgerät mit 23 Tonnen Spreizkraft gehören zum Equipment. Im Rahmen der kleinen Feier gab es Geschenke und Grußworte von Stefan Koschorr, dem Vorsitzender des Vereinsrings in Kaichen, CDU-Schatzmeister Michael Hahn und Pfarrer Günter Kuche, die »allzeit gute Fahrt« und wenige Einsätze wünschten. Für die Anschaffung des nächsten neuen Fahrzeugs im Niddataler Löschzug spendete der Förderverein der Feuerwehr 5000 Euro an die Stadt. Das LF 10/6 selbst bezeichnete der Wehrführer als »Meilenstein in der Feuerwehrgeschichte Kaichens«.

 

Text und Bilder: Giessener Allgemeine Zeitung

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