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12.04.2014 - Das Bürgerhaus qualmt und ein Auto verunglückt

Die Jugendfeuerwehren aus Kaichen, Ilbenstadt, Bönstadt, Assenheim und Nieder-Wöllstadt kamen am Samstagnachmittag zu einer gemeinsamen Übung am Bürgerhaus in Kaichen zusammen.

Punkt zwei Uhr nachmittags heulten die Sirenen und kurz darauf trafen die Lösch- und Mannschaftstransportfahrzeuge ein. Aus dem Keller und aus dem Erdgeschoss des Gebäudes drang dichter Qualm.

Die angenommene Lage bei der von Roman und Julian Reichhold, Oliver Mandel und Kurt Schmidberger ausgearbeiteten Übung war, dass in einem Lagerraum des Bürgerhauses ein Brand entstanden war, während sich mehrere Personen im Saal und in der Gastwirtschaft aufhielten.

Diese mussten geborgen werden. Deshalb rückten vier Atemschutzgerätetrupps vor, retteten die Opfer, versorgten sie und redeten ihnen gut zu. Gleichzeitig bauten Angriffstrupps von allen Seiten die Wasserversorgung auf und arbeiteten sich zum Bürgerhaus vor. Bald hieß es rund ums Gebäuder "Wasser marsch!" und zehn Strahlrohre spritzten aufs Flachdach.

Am Rande des Hauptgeschehens hatte sich ein weiteres "Unglück" ereignet. Denn ein übertrieben neugieriger Autofahrer hatte (im Szenario der Übung) zu intensiv das qualmende Bürgerhaus beobachtet. Er kam von der Fahrbahn ab und verunglückte auf dem Rasenstück am Sonnenweg. Dort musste er nun selber von der Bönstädter Jugendfeuerwehr aus dem Auto geborgen, versorgt und gezielt angesprochen werden.

Die Einheimischen, die tatsächlich die Übung anschauten, waren vorsichtiger und ihnen widerfuhren folgerichtig auch keinerlei Missgeschicke. Im Gegenteil, etliche Eltern begutachteten stolz die Leistungen des Nachwuchses. Nach zehn Minuten waren alle "Opfer" gerettet und der Brand glücklich gelöscht.

Auf die Frage, weshalb er im Auto und danach auf der Trage nicht lauter gejammert habe, erklärte das "Opfer" Tim Ludwig nach Abschluss der Übung einleuchtend, das habe man von ihm nicht verlangen können - denn er sei ja schließlich "bewusstlos" gewesen.

Einvernehmen herrschte, dass die gemeinsame Jugendübung schon lange nicht mehr bei so prächtigem Wetter stattfand. Niddatals Stadtjugendwart Oliver Mandel ließ die Akteure antreten. Er begrüßte das Publikum und erklärte den Ablauf der Übung.

Stadtbrandinspektor Bernd Reiter gratulierte zum erfolgreichen Abschluss und meinte, die Jugendlichen hätten so gut wie professionell gearbeitet. Es sei ein Vergnügen gewesen, ihnen zuzuschauen: "Wir sind gut aufgestellt in den Einsatzabteilungen und in den Jugendgruppen!"

Wöllstadts Gemeindebrandinspektor Klaus Schöniger schloss sich an und hob die gute Zusamenarbeit zwischen Nieder-Wöllstadt und Niddatal hervor: "Wir sind in der Feuerwehrpraxis Euer fünfter Stadtteil!"

Kaichens Jugendwart Roman Reichhold blieb jetzt nur übrig, den Beteiligten zu danken und sie zu Würsten und Getränken ins neue Gerätehaus einzuladen. Zunächst mussten freilich noch die Schläuche zusammengerollt werden.

 

Text: Udo Dickenberger vom 14.04.2014

Freitag, 19. April 2024