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22.04.2004 - Viel Lob für 61 gemeisterte Einsätze

Gemeinsame Jahreshauptversammlung der vier Feuerwehren. 121 Aktive insgesamt 1010 Stunden im Einsatz

Zur gemeinsamen Jahreshauptversammlung der Niddataler Wehren begrüßte Stadtbrandinspektor Bernd Reiter 80 Gäste. Stellvertretender Kreisbrandinspektor Michael Kinnel sprach in seinem Fachvortrag über die Feuerwehrdienstvorschrift (FwDV) 500 zur einheitlichen Ausbildung der Einheiten im ABC-Einsatz. Alles sei im Umbruch, somit sei auch diese FwDV überarbeitet worden. Es werde darin genau geregelt, wann mit Sonderausrüstung gearbeitet, wann zusätzlich ein Hygieneplan erarbeitet und wann zusätzlich ein Experte herangezogen werden müsse. 100 Einsätze seien allein im Wetteraukreis wegen Milzbranderregerverdacht notwendig gewesen. Die Absperr- und Gefahrenbereiche seien geändert und ein Notdekontaminationskonzept erstellt worden. Derzeit seien im Kreis die Wehren in Friedberg, Bad Nauheim und Büdingen für den Umgang mit radioaktivem Material ausgerüstet. Die Gefahrgutausrüstung sei im Westkreis besser als im Ostkreis. Bernd Reiter trug seinen Jahresbericht vor. 2003 kam es zu 32 Brandeinsätzen, genau doppelt so viele wie im Vorjahr. 26 davon waren Kleinbrände, zwei von mittlerer Größe, einer zählte zu den Großbränden. 29-Mal wurde Hilfe geleistet, davon dreimal bei Hochwasser, neunmal bei einer Ölspur, sechsmal bei Wasserschäden, einmal bei einem Sturmschaden, viermal bei Verkehrsunfällen. Alles in allem standen 61 Einsätze an, 16 mehr als im Vorjahr. Beim Großbrand in der Ilbenstädter Schulstraße seien alle vier Wehren vor Ort und insgesamt 121 Stunden im Einsatz gewesen, die Atemschutzkapazitätsgrenze sei erreicht worden. Die Sperrflächen (Parkverbote) in Ilbenstadt seien überarbeitet worden, denn beim Großbrand habe man Glück gehabt, dass die enge Schulstraße nicht zugeparkt war. Beim Hochwasser in Ilbenstadt wurden laut Reiter an einem Tag 222 Einsatzstunden geleistet. Sieht man von den Hochwassereinsätzen ab, wurde die Feuerwehr in Assenheim 20-mal, die in Bönstadt viermal, die in Ilbenstadt 26-mal und die in Kaichen elfmal alarmiert. Insgesamt wurde während der Einsätze von 121 Aktiven eine Leistung von 1010 Stunden erbracht. 29 Einsatzkräfte sind in Assenheim aktiv, 38 in Bönstadt, 31 in Ilbenstadt, 35 in Kaichen. Reiter sprach über die Grund-, Maschinisten-, Funk-, Truppführer-, Gruppenführer-, Zugführer- und Fahrerlehrgänge, die absolviert wurden, erläuterte den kommunalen Zuschuss von 1000 Euro, der bei Absolvierung eines feuerwehrtauglichen Führerscheins gewährt wird, und mahnte, bei Einsätzen unbedingt ein Funkgerät besetzt zu halten. Jugendwehr mit 65 Jungs und acht Mädchen Stadtjugendwartin Anette Herbert teilte mit, die Mitgliederzahl bei der Jugendtruppe sei mit 65 Jungs und acht Mädchen unverändert geblieben; zwölf Jugendliche seien in die Einsatzabteilung übernommen worden. Im April sei ein Football-Spiel in Frankfurt besucht worden. Höhepunkt im Jahreslauf sei im August im Feuerwehrgerätehaus Ilbenstadt das Projekt 24-Stunden-Berufsfeuerwehr gewesen. Zwischen den Einsätzen wurde ausgebildet, und es wurden die Geräte gepflegt. Kinnel betonte die Notwendigkeit vernünftiger Lagemeldungen, diskutierte das digitale Funknetz, das bis 2010 flächendeckend kommen werde, und erläuterte, mit Atemschutzgerät könne heute nur noch umgehen, wer Sport treibe und fit sei. Gunter Blumhagen wurde für 25-jährige Mitgliedschaft mit dem Ehrenabzeichen in Bronze vom Bezirksverband Hessen-Darmstadt und dem silbernen Brandschutzehrenabzeichen am Bande vom Innenminister geehrt, Alexander Erk erhielt das bronzene Feuerwehrleistungsabzeichen und Patrick Limbach das goldene.


Bürgermeister Dr. Bernhard Hertel sprach über das Hochwasser und den Großbrand in Ilbenstadt. Die Leistungen der Wehr würden vom Magistrat gewürdigt. Zahlreiche Einsätze seien bewältigt, viele Lehrgänge besucht worden, resümierte er. Dabei sei die Vielfalt der abverlangten Leistungen beachtlich, die Qualifikationen würden immer komplizierter. Bekannt sei, dass die Wehr in Kaichen dringend ein neues Fahrzeug benötige. Bernd Reiter regte an, die Zusammenarbeit der Alters- und Ehrenabteilungen auf Stadtebene zu verbessern, und schlug als Koordinator seinen Amtsvorgänger Hermann Reiter vor. Der Vorschlag wurde von Ehrenbürgermeister Karl Klein unterstützt und Reiter sodann gewählt. Der stellvertretende Stadtbrandinspektor Kurt Schmidtberger sprach über seine Teilnahme an einer Veranstaltung des Weißen Rings in Bibertal, wo die Leistungen der Niddataler Wehren und insbesondere der in Ilbenstadt gewürdigt wurden.

 

Text: Wetterauer Zeitung

Donnerstag, 25. April 2024